Nachdem sich die Heizölpreise seit ihrem Mitte Januar in den letzten Monaten nahezu jede Woche nach unten bewegt haben, haben sie in der ersten vollen Maiwoche zum Schluss spürbar angezogen. Nachdem die Notierungen zum Wochenbeginn und ebenfalls am Donnerstag mit 85,72 Euro und 85,76 Euro nochmal auf die niedrigsten Niveaus seit Jahresbeginn gefallen waren, musste für Heizöl zum Abschluss der Woche im Bundesgebiet durchschnittlich 87,27 Euro für 100 Liter gezahlt werden.
Gegenüber der Vorwoche war dies ein Anstieg um 0,7 % oder 60 Cent, auf Monatsfrist beläuft sich das Minus auf 1,6 % oder 1,43 Euro. Damit sind die durchschnittlichen Heizölpreise von ihrem am 13. Januar bei 105,19 Euro markierten Jahreshoch um 17 % gefallen.
OPEC flutet die Ölmärkte – Preise auf Vier-Jahres-Tief
Zum Wochenauftakt waren die beiden weltweit wichtigsten Referenzsorten, Brent Crude Oil (Brent), das in der Nordsee gefördert wird, und das US-amerikanische Äquivalent West Texas Intermediate Crude Oil (WTI) auf dem jeweils niedrigsten Stand seit Februar 2021 aus dem Handel gegangen.
Zuvor hatten acht OPEC+-Länder am Samstag nach einer überraschend vorgezogenen Sitzung angekündigt, die Ölproduktion im Juni um 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen – das entspricht drei der zuvor beabsichtigten monatlichen Steigerungen.
Nachdem die Preise für Brent und WTI in diesem Jahr zu diesem Zeitpunkt schon um rund 20 % nachgegeben hatten, sorgte man sich an den Ölmärkten angesichts der vom Öl-Kartell beschlossenen höheren Fördermenge vor einem weiter steigenden Überangebot auf den Ölmärkten.
Zollstreit: USA und China wollen sich in Genf treffen
Zur Wochenmitte wurden die Ölmärkte durch die Meldung gestützt, dass Peking nach sorgfältiger Prüfung, US-Vorschläge zu einem hochrangigen Treffen von chinesischen und US-Politikern zugestimmt hat. Demnach sollten US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer am Wochenende in Genf mit dem chinesischen Vizepremier He Lifeng zusammentreffen.
USA und Großbritannien unterzeichnen Zollabkommen
Am Donnerstag und Freitag hatten sich die Preise an den Ölmärkten um rund 5 % verteuert, nachdem das erste Abkommen der US-Regierung mit Großbritannien als potenzieller Wendepunkt im Hinblick auf weitere bilaterale Verhandlungen gewertet wurde, der zu einem Anstieg der weltweiten Ölnachfrage führen könnte. Vor diesem Hintergrund legten die Heizölpreise allein am Freitag um 1,51 Euro oder 1,8 % je 100 Liter zu.
Ölpreise im Bann von Zollverhandlungen und OPEC
Nachdem die Notierungen für Heizöl bis Ende Februar relativ stabil im Bereich von 100 Euro für 100 Liter Heizöl gelegen hatten, wurde in der vergangenen Woche im Bundegebiet gleich zweimal das tiefste Preisniveau im bisherigen Jahresverlauf festgestellt.
Ob diese beiden Marken noch einmal erreicht bzw. sogar unterschritten werden können, wird auf kurze Sicht von der weiteren Entwicklung im Handelskonflikt zwischen den USA und China abhängen, mittelfristig zusätzlich vom zusätzlichen Ölangebot der OPEC im Verlauf der kommenden Monate.
Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 09.05.2025
Source: Futures-Services