Die Heizölpreise sind in der letzten Woche im Bundesgebiet nach durchaus turbulenten Handelstagen wieder ins Rutschen geraten. Am Freitag mussten im durchschnittlich nur noch 86,41 für 100 Liter gezahlt werden.
Gegenüber der Vorwoche war dies ein Abschlag von 2,3 % oder 2,01 Euro. Auf Monatsfrist beläuft sich das Minus auf 3,2 % oder 2,88 Euro. Damit sind die durchschnittlichen Heizölpreise von ihrem am 13. Januar bei 105,19 Euro markierten Jahreshoch um 17,8 % gefallen.
Sorge vor iranischem Angriff treibt Ölpreise nur kurzfristig
In der vergangenen Woche hatten die Ölpreise zeitweise deutliche Gewinne verbucht, nachdem Medienberichte einen israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen in Aussicht gestellt hatten.
Erst nachdem Omans Außenminister erklärt hatte, dass eine neue Runde der Atomgespräche zwischen dem Iran und den USA geplant sei, beruhigte sich die Lage an den Ölmärkten und die Preise stabilisierten sich. Die nächste Runde der Verhandlungen zwischen dem Iran und den USA fand am vergangenen Freitag in Rom statt.
Ölpreise geben nach Gerücht um OPEC-Steigerungen nach
Herausragendes Thema an den Ölmärkten war dann in den letzten beiden Handelstage der Woche die Meldung, dass das Ölkartell OPEC auf seinem am 1. Juni angesetzten Treffen über eine weitere große Produktionssteigerung diskutieren möchte.
Die OPEC+, zu der die Organisation erdölexportierender Länder und Verbündete wie Russland gehören, hatte im April, Mai und Juni eine Produktionssteigerung um fast 1 Million Barrel pro Tag vereinbart. Bis November könnte die OPEC Brancheninformationen zufolge bis zu 2,2 Millionen Barrel pro Tag an zusätzlichen Fördermengen auf den Markt zurückbringen. Dies fachte die Sorgen vor einer Ölschwemme an und setzte die Ölpreise unter Ruck.
Überraschend hohe US-Ölbestände drücken Ölnotierungen
Bereits vor dieser Meldung hatten die steigenden Öllagerbestände in den USA Anlass zur Sorge im Hinblick auf die Ölnachfrage in der größten Volkswirtschaft der Welt gegeben und die Ölpreise ins Rutschen gebracht. Da sich Händler auf eine Flut von zusätzlichen Lieferungen der OPEC+ in den kommenden Monaten einstellen, ist die Nachfrage nach Öllagern in den letzten Wochen auf ein Niveau gestiegen, das mit dem während der COVID-19-Pandemie vergleichbar ist.
Heizöl steuert auf Jahrestiefstand zu
Angesichts dieser Entwicklung sind die durchschnittlichen Heizölpreise von ihrem am 13. Januar bei 105,19 Euro markierten Jahreshoch um 17,8 % auf aktuell 86,41 Euro gefallen. Momentan steuern die Heizölpreise in Deutschland sogar auf den am 5. Mai bei 85,72 Euro festgestellten bisherigen Jahrestiefpreis zu.
Damit ist Heizöl aktuell immerhin rund 8 Euro billiger als noch am letzten Handelstag des vergangenen Jahres, als 94,45 Euro zu zahlen waren. Und dies sogar trotz der zu Jahresbeginn hinzugekommenen höheren CO2-Abgabe, die mit knapp 2,70 Euro für 100 Liter Heizöl zu Buche geschlagen hatte.
Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 23.05.2025
Source: Futures-Services